Immunzellen im Gehirn
Lange Zeit ging man davon aus, dass das Gehirn unter physiologischen Bedingungen nicht von Immunzellen heimgesucht wird. Neuere Erkenntnisse deuten nun darauf hin, dass T-Zellen bei fehlender Pathologie aktiv in den Meningealraum einwandern und die kognitive Informationsverarbeitung und Gedächtnisbildung unterstützen. Es ist jedoch nicht klar, wie diese Infiltration kontrolliert wird und wie die Auslösung von Entzündungsreaktionen verhindert wird.
Wir untersuchen die zellulären Mechanismen, die die Infiltration von T-Zellen in die Hirnhäute steuern, und ihre Auswirkungen auf die Gedächtnisbildung und die Stressreaktion. Um Licht in das weitgehend unerforschte Feld zu bringen, wie T-Zellen die Bewältigung von traumatischem Stress unterstützen können, nutzen wir das zytosolische Adapterprotein ADAP, das entscheidend an der Migration von T-Zellen und anderen Immunzellen beteiligt ist. Die Verwendung verschiedener Mausmodelle wird es uns ermöglichen, ADAP in bestimmten T-Zell-Subtypen spezifisch zu deplettieren und deren Rolle bei der Reaktion auf traumatischen Stress zu untersuchen.
Arbeitshypothese. Schematischer Überblick über die ADAD/SKAP55-abhängige Migration von T-Zellen in den Meningealraum und deren Aktivierung bei traumatischem Stress
Ausgewählte Publikationen
Waldt N, Seifert A, Demiray YE, Devroe E, Turk BE, Reichardt P, Mix C,Reinhold A, Freund C, Müller AJ, Schraven B, Stork O, Kliche S. Filamin A Phosphorylation at Serine 2152 by the Serine/Threonine Kinase Ndr2 Controls TCR-Induced LFA-1 Activation in T Cells. Front Immunol. 2018 9:2852
Förderung
Sonderforschungsbereich 854, Projekt B12: ADAPtive T-Zell-Migration in das gestresste Gehirn
SL: Prof. Dr. Christian Freund (FU Berlin), Dr. Stefanie Kliche (OVGU Magdeburg), Prof. Dr. Oliver Stork
Wissenschaftler: M.Sc. Charlie Mix (Magdeburg), M.Sc. Nirdosh Dadwal (Berlin)